Startups können als Katalysatoren von Trends und neuen Technologien verstanden werden. Sie decken frühzeitig neue Potenziale auf und beschleunigen die Wirtschaftsentwicklung. Das hilft mittelständischen Unternehmen bei der Diversifizierung und Optimierung ihrer Position, sofern sie denn mit Startups kooperieren.
Jedoch kann die Zusammenarbeit anstrengender und komplizierter sein als die gewohnten Kooperationen mit bewährten Partnern: Häufig prallen unterschiedlichste Unternehmenskulturen aufeinander und man spricht nicht von Anfang an dieselbe Sprache.
Fehlende Erfahrungen und Marktkenntnisse, ein beschränkter Marktzugang, unausgereifte Prozesse und ein wirkungsloser Vertrieb sowie Probleme beim Recruiting gehören nicht selten zu Schwächen von Startups. Auf der anderen Seite bremsen lahme Strukturen und veraltete Geschäftsmodelle sowie ein zu schwerfälliges Reaktionsvermögen auf den (digitalen) Wandel alteingesessene, traditionell geprägte Mittelstandsunternehmen oftmals in ihren Innovationsvorhaben aus.
So erscheint eine Vernetzung vorhandener Stärken und gegenseitige Absicherung auf Ebene der Schwächen mehr als sinnvoll.
Aber wie macht man das?
1. Eine gemeinsame Ausrichtung und gegenseitiges Commitment sind unabdingbar. Das Alignment, die Leidenschaft für Innovation und Fortschritt zu teilen, hilft bei der individuellen und kollektiven Auseinandersetzung mit den gemeinsam identifizierten Problemstellungen grundsätzlich.
2. Rahmenbedingungen müssen geschaffen werden, innerhalb derer die Beteiligten ihre Kompetenzen einbringen und weiterentwickeln können. Dabei ist es wichtig, die Zusammenarbeit zwischen Mitarbeitenden des Mittelstandsunternehmens und jenen des Startups nachhaltig zu entwickeln. Eine qualifizierte, bedürfnisorientierte und effiziente Kommunikation zu schaffen und schnell Synergien nutzbar zu machen, bietet dann die Basis für eine fruchttragende Kooperation.
3. Gemeinsam aufgebaute Strukturen sollten gefestigt und laufend überprüft werden. Es ist nicht unüblich, dass sich Herausforderungen offenbaren, die kooperativ und gemeinsam bestritten werden müssen. Die aktive Mitgestaltung und Übernahme von Verantwortung vonseiten des Mittelstandsunternehmens, aber auch ein hoher Grad an Selbstreflexion auf beiden Seiten sind hier entscheidend.
Welchen Vorteil bringt das Ganze?
Eine belebte Innovationsfähigkeit und mehr Profitabilität! Die Mittelstandsunternehmen werden anpassungsfähig, agil und modern, wodurch sie schnell und flexibel auf Trendentwicklungen reagieren können. Startups können dank der qualifizierten, erfahrenen und engagierten aktiven Mitgestalter Kernkompetenzen ausbauen und ihr Potential weiter entfalten, um außergewöhnliche Ergebnisse zu erzielen.
Zuerst einmal: Was ist Revolution überhaupt? Revolution ist ein grundlegender und nachhaltiger struktureller Wandel. Dieser führt zur tiefgreifenden und dauerhaften Umgestaltung wirtschaftlicher, gesellschaftlicher sozialer und/oder kultureller Verhältnisse. Es ist eine radikale Veränderung des Bestehenden und geht meist abrupt, schnell und in einem oder gleich mehreren Systemen vonstatten.
Befinden wir uns bereits in einer Revolution? Betrachten wir die Digitalisierung und Computerisierung, also den durch Digitaltechnik und Computer ausgelösten Umbruch, ist ein Wandel in nahezu allen Lebensbereichen unbestreitbar: Wirtschafts- und Arbeitswelt, Öffentlichkeit und Privatleben, Kommunikation und Sozialisation, Medien und Sprachkultur sowie selbst Freizeit und Gesundheit unterliegen allesamt erheblichen Veränderungen!
Neue Technologien wie z.B. künstliche Intelligenz bieten zusätzlich vielfältige Einsatzmöglichkeiten und Entwicklungspotenziale. Immer mehr Aufgaben werden automatisiert und es entstehen moderne Anwendungs- und Nutzungsmöglichkeiten, die uns mit zunehmender Geschwindigkeit in eine digitale Welt führen.
Gleichzeitig verschwinden aufgrund der starken Marktdynamiken samt ihrer hohen Innovationstempi immer wieder klassische Unternehmen von der Bildfläche. Die Vergangenheit zeigt: Kodak, Nokia, GM und Thomas Cook sind nur einige wenige Beispiele von Unternehmen, die einst Weltmarktführer waren, denen aber durch rapiden Wandel ihre Vormachtstellung entrissen wurde. Der Grund: Weil sie diesem Wandel nicht adäquat begegnet sind. Demgegenüber werden junge Unternehmen (z.B. Startups), die die neuartigen Technologien für sich nutzen, immer wieder zu agilen Treibern ihrer Branchen.
Brauchen wir nun Pioniere? Ja! Auf der einen Seite werden ganz klar Pioniere benötigt, die dem Wandel durch Innovationen begegnen. Auf der anderen Seite benötigen wir aber genauso stark die Förderer, die diese Wegbereiter und Bahnbrecher unterstützen. Deswegen ist es für uns von Graham & Scales® Anspruch und Verpflichtung zugleich, passionierte Investoren mit hochtalentierten Gründern zusammenzubringen. Denn diese Pioniere sind es, die zu dynamischen Unternehmern werden, die neue Technologien leben, die innovative Kombinationen von Produktionsfaktoren einführen und am Markt durchsetzen und die völlig unerwartete Geschäftsmodelle erschaffen.
Sie stehen für Kreativität, Durchsetzungsfähigkeit, Innovation und Eigeninitiative – Ihr Hauptaugenmerk liegt dabei stets auf der Umsetzung.
Auf den ersten Blick ist Innovation wichtig, weil sich durch die zunehmende Technologisierung und die digitale Transformation vieler Lebensbereiche die Erwartungen von Kunden und Unternehmen verändern. Nicht zuletzt ist die ungebremste Leistungszunahme von Computern einhergehend mit der Vernetzung durch das Internet einer von vielen Gründen für den Wandel.
Zusätzlich bieten Technologien wie z.B. künstliche Intelligenz vielfältige Einsatzmöglichkeiten und können aus riesigen ungeordneten Datenmengen relevante Informationen extrahieren und für einen spezifischen Nutzen verarbeiten. Immer mehr Aufgaben werden automatisiert und es entstehen neue Kundenbedürfnisse – andere fallen mit der Zeit einfach weg.
Zentral für eine Innovation ist neben ihrer Neuartigkeit der Erfolg am Markt. Kunden haben allerdings vermehrt das Bedürfnis nach Mobilität, Konnektivität und Flexibilität. Außerdem ist die schnelllebige Kommunikation der Gegenwart im Verhältnis zur Vergangenheit völlig verändert.
Einfach nur ein neues Produkt rauszubringen genügt also nicht. Es muss einen neuen Mehrwert und offensichtlichen Nutzen aufzeigen, sodass es dafür die Nachfrage und einen Markt entweder bereits gibt oder dieser neu entsteht, also Kunden auch bereit sind für die konkrete Innovation Geld zu bezahlen.
Innovation ist aber nicht nur der Grundstein für die Erschließung neuer Märkte und Zielgruppen, Wettbewerbsfähigkeit und Profitabilität. Wir von Graham & Scales® glauben an die mit Innovation einhergehende Beschleunigung der Wirtschaftsentwicklung! Sie ist aus unserer Sicht zugleich Wachstums- und Entwicklungsmotor von Industrien, Branchen und Unternehmen. Deswegen ist es wichtig, dem Wandel nicht nur reaktiv zu begegnen, sondern vielmehr aktiv nachhaltigen Nutzen zu erschließen.
Ganzheitlich gesehen bringt Innovation sogar eine Verbesserung der Lebens- und Leistungsbedingungen sozialer Systeme sowie die ganze Volkswirtschaft voran.
Die wichtigsten Treiber von Innovation:
Startups sind als Katalysator von Trends und neuen Technologien die wichtigsten Treiber von Innovation. Frühzeitig entdecken sie neue Potenziale und erschließen innovative und zum Teil überraschend unerwartete Lösungen für knifflige Probleme.
Daher ist es im Unternehmensumfeld von elementarer Bedeutung, Startups zu berücksichtigen, um Geschäftsmöglichkeiten und Risiken durch relevante Innovationen, Technologien und Trends auf dem Schirm zu haben. Hierbei helfen wir mittels Strategic Foresights und Startup-Scoutings. Dafür identifizieren, analysieren und qualifizieren wir innovative Startups und leisten so unseren Beitrag dazu, Innovation ganzheitlich voranzutreiben.
Der Bundesverband Deutsche Startups e.V. hat in seiner Studie „Deutscher Startup Monitor 2021“ die drei größten Herausforderungen von Startups identifiziert: Kapitalbeschaffung, Liquidität und Kundengewinnung. Die ersten beiden Punkte haben beide mit Geld zutun und der letzte Punkt unter anderem mit Branchenzugang und Netzwerk. Um diese Probleme zu lösen, können Business Angel als strategische Förder und Kapitalgeber für die Startups von großem Interesse sein. Doch warum ist die Beziehung zwischen Startup und Business Angel so wertvoll und auch wertstiftend.
Was genau ist ein Business Angel und was zeichnet ihn aus? Der Business Angel ist ein Kapitalgeber, der Entrepreneure in der Frühphase ihrer Unternehmung unterstützt. Diese benötigen zunächst einmal finanzielle Unterstützung, um ihr skalierbares und innovatives Geschäftsmodell voranzutreiben. Häufig suchen sie aber auch das sogenannte “Smart Money”, also zusätzlich den Zugang zu Wissen und Erfahrung, Netzwerk und Kontakten sowie Beratung, Coaching und Sparrings zuzüglich zu dem finanziellen Mehrwert, den ein Kapitalgeber leisten kann. Das alles bietet ein Business Angel. Mit den Grundvoraussetzungen Leidenschaft, Vorhandensein von überschüssigem Geld und solider Erfahrungen – sei es im Unternehmersein, im Management oder auf einem bestimmten Gebiet, in dem sich das Startup bewegt – bringt er mit Offenheit und der Affinität sein Wissen weiterzugeben Startups voran. Und dabei hat er selbst noch die Möglichkeit direkten Einfluss auf das eigene Investment auszuüben. Entrepreneure sehen in Business Angels oftmals sogar Mentoren, Antreiber und Ratgeber, wodurch sie zu einem wichtigen Bestandteil des erweiterten Teams des Startups werden. Business Angels zeichnen sich insbesondere dadurch aus, dass sie mit ihrer Investition in ein junges Unternehmen etwas bewegen möchten. In den meisten Fällen haben sie einen direkten Bezug zur Geschäftsidee, sind entsprechend an dieser interessiert und sehen das Potenzial dahinter. Außerdem entwickeln sie eine enge Beziehung zu den Gründerteams und nehmen eine wichtige Rolle für sie ein, und zwar als „die ersten, die an sie geglaubt haben“. Mit ihrem Geld helfen sie den Entrepreneuren, ihre Visionen und Konzepte weiterzuentwickeln und umzusetzen. Durch die finanzielle Anschubhilfe erhalten die Gründerteams in einer der wichtigsten Lebensphasen eines neugegründeten Unternehmens den nötigen Aufwind. Business Angels nehmen die Startups in den frühen Phasen also unter den Schutz ihrer Flügel, indem sie die Gründer finanziell (1. Flügel) und durch immaterielle Vorteile (2. Flügel) unterstützen. Für viele Startups ist die frühzeitige Hilfe von Business Angels und das damit verbundene Vertrauen essentiell, da traditionelle Geldgeber (z.B. Banken) oder institutionelle Investoren die Finanzierung von Startup-Ideen in den Frühphasen ohne entsprechende Sicherheiten eher ungern übernehmen. Das Risiko wird bisweilen einfach als zu hoch eingeschätzt. Für die Übernahme eines großen Teils des Risikos in dieser Phase erhalten die Business Angels wiederum Anteile am Unternehmen und die Aussicht auf eine attraktive Rendite.
Wie und wann kommen Business Angels und Startups zusammen? Die meistens Startups durchlaufen dieselben Früh-Phasen: Beginnend mit der Orientierungsphase (Pre-Seed-Phase), geht es anschließend in die Phase der konkreten Planung (Seed-Phase) und schließlich in die Gründungsphase (Startup-Phase). Die meisten Business Angels steigen in der Regel zwischen Seed- und Startup-Phase ein, auch wenn wir aktuell eine klare Trendbewegung hinsichtlich Investitionen, die bereits innerhalb der Pre-Seed-Phase stattfinden, beobachten können. Business Angels investieren durchschnittlich zwischen EUR 20k und EUR 250k. Sollte mehr Geld benötigt werden, z.B. für eine aggressivere Wachstumsstrategie, können sich mehrere Business Angels zusammentun. Graham & Scales® bietet hierfür unseren Angels-Haven an. Mehr Informationen dazu erhalten Sie hier.
Häufig unterstützen Business Angels die Startups, in die sie investiert haben, auch bei anfallenden Aufgaben und Arbeiten, für die sie kein direktes Honorar erhalten. Durch die Anteile, die die Business Angels für ihre Investitionen an den jungen Unternehmen halten sowie die in Aussicht gestellte Rendite sind die Kapitalgeber motiviert, bei bestimmten Themen mit anzupacken. Der genaue Prozentsatz an Anteilen, den ein Business Angel erhält, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Die Höhe des Investments ist ein offensichtlicher Faktor, aber auch die immateriellen Vorteile sowie das Verhandlungsgeschick des jeweiligen Gründerteams determinieren die Anteilshöhe.
Das oberste Ziel eines investierten Business Angel sollte es sein, das Gründungsteam mit der eigenen Expertise zu unterstützen, um das junge Unternehmen schnellstmöglich voranzubringen. In diesem Kontext bedeutet das: Schnelle Gründung, Prototypen entwickeln, Intellectual Property sichern, Markteintritt ermöglichen, skalieren und ein schnelles Erreichen der Gewinnzone. Auch, wenn die meisten Business Angels für die Startups in dieser frühen Phase sicherlich wie wahre „Engel“ wirken, sind Business Angels nicht aus wohltätigen Überzeugungen Förderer dieser Startups. Ziel ist es, das eigene Geld zu vermehren und zum richtigen Zeitpunkt mit einem attraktiven Exit auszusteigen. Im Durchschnitt hält ein Business Angel seine Anteile drei bis siebe Jahre. Innerhalb dieser Zeitspanne zeigt sich, ob ein Startup am Markt scheitert (Worst Case) oder sich am Markt etablieren kann und durch kontinuierliches Wachstum für weitere Investoren attraktiv wird (Best Case).
Wodurch unterscheiden sich Business Angels von Venture Capital Unternehmen? Der Begriff Venture Capital (VC) bedeutet übersetzt Beteiligungs- oder Risikokapital. Die Unternehmen, die Risikokapital in großen Summen in Startups investieren sind die sogenannten VCs. Hinter ihnen stecken wiederum andere Unternehmen oder Gesellschaften, die ihr Geld in aussichtsreiche Startups investieren wollen, aber nicht Teil „des täglichen Managements“ ihrer Investitionen sein möchten. Die Investitionen befinden sich oft im ein- bis zweistelligen Millionen Bereich (EUR). Die Finanzierungen großer VC-Fonds liegen teilweise im Bereich von über EUR 100 Mio. Genau wie die Business Angels erhalten auch Venture Capital-Investoren für ihre Beteiligung an und Investition in junge Unternehmen Anteile, u.a. damit sie bei wichtigen strategischen Entscheidungen mitreden können. Häufig investieren VCs allerdings erst ab der Startup-Phase und fokussieren sich v.a. auf die nachgelagerten Phasen, wie die Aufbau-, Wachstums- und Reifephasen. Für ihre hohen Investitionen erhalten VCs auch höhere Anteile an den Startups. Für das Geschäftsmodell der VCs ist die schnelle Rendite bzw. die Renditeaussicht äußerst wichtig, da sie meist nach wenigen Jahren aus dem Startup aussteigen (Exit).
Business Angel in Deutschland Nach Angaben des BAND (Business Angels Netzwerk Deutschland e.V.) gibt es in Deutschland aktuell mehr als 8.000 aktive Business Angels. Diese Business Angels investieren jährlich mehr als EUR 650 Mio. in junge Startups. Lea-Sophie Cramer ist ein prominentes Beispiel für einen Business Angel in Deutschland. Sie hat sich als Gründerin von Amorelie einen Namen in der Szene gemacht. Bis Ende 2019 leitete sie das Unternehmen – heute sitzt sie noch im Beirat. Seit dem vergangenen Jahr ist Cramer auch Teil des Beirats für Junge Digitale Wirtschaft des Bundeswirtschaftsministeriums. Als Business Angel hat sie sich über ihre Gesellschaft Starstrike Ventures für das Drogerie-Startup Discandooo und die Shopping-Suchmaschine Iprice engagiert. Auch über ihre private Beteiligungsgesellschaft Pink Capital investiert sie Geld in junge Unternehmen. Dort im Portfolio befinden sich u.a. das Nachhilfe-Startup Cleverly und die Secondhand-Plattform Catchys.
Staatliche Förderungen von Business Angel Aktivitäten Business Angels erhalten die Möglichkeit, ihre Investitionen in Eigenkapital-Beteiligungen an förderfähigen Unternehmen ab EUR 10k vom Staat mit 20 % durch den INVEST-Zuschuss fördern zu lassen. Investoren werden für die Finanzierung zum Aufbau innovativer Jungunternehmen entsprechend unterstützt und können dadurch das Risiko ihrer Investition mindern. Bei Verkauf des Startups hat der Investor im Rahmen des INVEST-Förderprogramms die Möglichkeit einen Exit-Zuschuss in Höhe von 25 % des Gewinns in Form einer Steuererstattung zu erhalten.
Wörtlich übersetzt bedeutet Co-Working “nebeneinander arbeiten” oder “zusammenarbeiten”, egal ob Freelancer, Startups, digitale Nomaden oder Mitarbeiter eines Unternehmens – alle sind willkommen! Das Konzept trat erstmals in einem Co-Working-Space in den USA, genauer gesagt in San Francisco im Jahre 2005, auf. Heutzutage hat sich das anfängliche Phänom in den Großstädten als neue Arbeitsform der Arbeit 4.0 etabliert und ist nun auch in kleineren Orten aufzufinden. Neben dem Arbeiten im Büro und im eigenen Zuhause stellen Co-Working Spaces einen “dritten Ort” als Alternative dar. Diese Variante zeichnet sich vor allem durch Flexibilität, Unabhängigkeit und Zugänglichkeit aus. Durch den Community-Gedanken und dem offenen Austausch in den Spaces entsteht aus verschiedenen Personen mit unterschiedlichen beruflichen Hintergründen eine Gemeinschaft. Neben der offenen und sympathischen Atmosphäre sind die Spaces in der Regel modern und angenehm gestaltet, was die Motivation und den Spaß an der Arbeit fördert.
Co-Working: ein Teil von New Work? Die Grundidee von New Work entstand erstmals in den 1980er Jahren dank einer Automatisierungswelle in den USA. Diese Automatisierung eliminierte die Notwendigkeit von Fabrikarbeitern an Montagelinien, sodass Alternativen nötig waren. Der Philosoph und Gründer der New-Jobs-Bewegung, Frisjof Bergman, arbeitete damals in einer solchen Fabrik. Er beschreibt dies als Wandel der Arbeitswelt, was das kapitalistische Arbeitsmodell gewissermaßen auf den Kopf stellte. Anstatt Arbeit als Mittel zum Zweck zu sehen, stellen die Menschen ihre Bedürfnisse in den Vordergrund. Ziel des New-Work-Ansatzes ist es, Arbeit und Privatleben in Einklang zu bringen. Das bedeutet, dass Lohnarbeit nicht mehr primär zur Sicherung des Lebensunterhalts eingesetzt werden soll. Vielmehr müssen die Tätigkeiten, die eine Person unternimmt, für sie sinnvoll sein. Die heutige Arbeitswelt erfordert ständige Innovation, nicht ständige Wiederholung von Arbeitsabläufen. Dies erfordert eigenständiges Lösungspersonal, was wiederum ein hohes Maß an Motivation und Entwicklergeist voraussetzt. Dieser strukturelle Wandel in unserer heutigen Arbeitswelt, die durch die Digitalisierung, Globalisierung und den Anforderungen und Bedürfnisse der Generation Y bedingt ist, verändert die Wettbewerbsanforderungen, wodurch Arbeitsplätze zukünftig neu definiert werden müssen. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, die Anforderungen des Arbeitsmarktes sowie die individuellen Bedürfnisse der potenziellen Mitarbeiter zu berücksichtigen, um hoch qualifizierte Personen für sich zu gewinnen.
Unternehmen, die sich dem Wandel anpassen, bieten ihren Mitarbeitern mehr Flexibilität hinsichtlich der Arbeitszeiten sowie des Arbeitsortes an. Gleitzeitmodelle und Home-Office sind erst der Anfang. Der New-Work-Ansatz beinhaltet innovative Konzepte, wie das Digitale Nomadentum. Dies ist eine starke Erweiterung vom Home-Office. In der Regel haben digitale Nomaden keinen festen Wohnsitz und sind so jederzeit mit dem Laptop im Gepäck auf der Reise. Durch die passenden Technologien und die digitale Kommunikation ist das Arbeiten an jedem Ort möglich. Ein weiteres Konzept sind die Fluiden Teams. Hier wird statt in fixen Teams mit fluiden Teams gearbeitet. Je nach Projekt, wird ein neues Team zusammengestellt, welches so lange zusammenarbeitet, wie es für das Projekt notwendig ist. Nach Abschluss werden die Teams wieder ausgetauscht und die Team-Member neuen Aufgaben zugeteilt. So kommen unterschiedliche Mitarbeiter in Kontakt und erweitern durch den Austausch ihr Wissen. Die beiden genannten Konzepte setzen eine demokratische Führungskultur voraus. New-Work-Leader stehen ihrem Team unterstützend zur Seite und helfen den Mitarbeitern dabei herauszufinden, was sie wirklich antreibt. Starre Hierarchien und der Top-Down-Prozess gehören bei dem New-Work-Ansatz der Vergangenheit an. Auch die räumliche Aufteilung nach Position wird nicht gerne gesehen. Räumlichkeiten werden nach spezifischen Zwecken wie z.B. für konzentriertes Arbeiten, Meetings und Telefonate aufgeteilt. In Co-Working-Spaces sind für letztgenannte Aktivitäten Telefonboxen zu finden, die für eine ideale Privatsphäre sorgen.
Co-Working-Spaces zeichnen sich nicht nur durch die smarten räumlichen Aufteilungen aus, sondern auch durch den offenen Austausch der Community, die Zusammenarbeit und die Zugänglichkeit zu unterschiedlichen Personen und Märkten. Alles Werte, die den “New-Work-Ansatz“ beinhalten. Neben der fortschrittlichen Arbeitsform, die das Co-Working-Konzept repräsentiert, wird zusätzlich durch den Community-Austausch ein Work-Life-Style dargestellt. Das Arbeitsumfeld schafft eine Lernumgebung und somit eine neue Arbeit der Weiterentwicklung im sozialen Umfeld. Dies erfüllt das Bedürfnis der heutigen Arbeitswelt, da es die oft eintönige Arbeit mit mehr Leben und Spaß erfüllt. In der Regel bieten die Spaces unterschiedliche Events und Workshops an, was die Abwechslung erhöht und das Wissen in verschiedenen Gebieten erweitert, sowie den Spaßfaktor unterstützt. Es wird deutlich, dass Co-Working-Spaces viele Faktoren des New-Work-Konzeptes beinhalten und die Bedürfnisse der heutigen Zeit erfüllen und dadurch für eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit sorgen. Für Unternehmen, die ihren Mitarbeitern mehr Freiheit und Austausch anbieten möchten, um für mehr Zufriedenheit und Ausgleich zu sorgen, sind Spaces sehr vorteilhaft.
Warum ist Co-Working für Startups attraktiv? In Co-Working-Space profitieren Startups von der Vielfältigkeit der Persönlichkeiten vor Ort. Das Kennenlernen an der Kaffeemaschine kann schnell von einer Konversation zur Feststellung von Synergieeffekten und letztlich zu einer Zusammenarbeit führen. Der Austausch und Ausbau des Netzwerkes sind durch die Gemeinschaftsräume, Veranstaltungen und die offene Kultur einfach. Er entsteht oft automatisch. Speziell junge Gründerteams haben die Möglichkeit, vom Erfahrungsaustausch mit anderen Coworkers zu profilieren. Verglichen mit dem Homeoffice oder der Arbeit in einem vom Unternehmen gestellten Büro hat das Co-Working-Space aufgrund des Community-Gedankens den Vorteil des vielfältigen und offenen Netzwerkes. Zudem besitzen bekannte Spaces mehrere Standorte, die das Arbeiten auf Reisen erleichtern und zu einem weiteren Ausbau des Netzwerkes in verschiedenen Hotspots führen. In den meisten Fällen stellt sich das Coworking für Startups neben den Netzwerkvorteilen ebenfalls kostengünstiger dar. Viele Kosten wie Kaffee, Internet, Empfang, Reinigung sowie das flexible Nutzen von Räumlichkeiten und Druckern nach Bedarf stellt sich im Vergleich zu einem klassischen Büro als eine kosteneffizienten Alternative dar. Wir von Graham & Scales® sitzen selbst im Co-Working-Space WeWork Hamburg am Axel-Springer-Platz und fühlen uns sehr wohl! Der tägliche Austausch mit verschiedenen innovativen und inspirierenden Startups verschönern unseren Alltag. Bei Herausforderungen unterstützen wir Gründerteams und feiern Erfolge gemeinsam vor Ort. Wir freuen uns, dich/euch ins WeWork einladen zu dürfen und dir/euch die Co-Working-Welt zu zeigen. Melde dich gerne bei uns!
Aber wer ist Benjamin Graham eigentlich? Der andere Teil unserer Corporate Identity … Er gilt als eine der Legenden der Wall Street, als Begründer der Value-Strategie und der modernen Wertpapieranalyse sowie als „Der intelligente Investor“. Sein gleichnamiges Buch stellte später auch die Weichen für die außergewöhnlich erfolgreiche Finanz-Karriere des bekannten Warren Buffett, dem späteren Schüler von Graham. Die Lehre von Graham führte wirtschaftliche Kennziffern ein, die heute nicht wegzudenken sind. Ein Beispiel ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis, das jedem im Finanz-Sektor-Tätigen etwas sagen dürfte.
Doch noch ein Blick weiter in die Vergangenheit: Es ist das Jahr 1894, genauer der 9. Mai, in London. Graham, damals noch geboren als Benjamin Grossbaum, wird als dritter und jüngster Sohn in eine Familie mit einem Londoner Porzellangeschäft hineingeboren. Lange soll er in London aber nicht verweilen, denn bereits ein Jahr später wandern die Grossbaums in die Vereinigten Staaten aus. Der Grund: Sein Vater möchte dort eine Zweigstelle des Grossbaumschen Porzellangeschäfts eröffnen. Die ersten Jahre lebte Graham mit seinen beiden älteren Brüdern in New York in gutem Wohlstand. Doch im Jahr 1903 stirbt sein Vater, was den wirtschaftlichen Niedergang der Familie nach sich zieht, denn Grahams Mutter hatte weniger Geschäftssinn oder auch einfach kein Glück: So hat sie es zunächst leider nicht geschafft, sich eine Rente aufzubauen und verliert während der damaligen Finanzkrise im Jahr 1907 im großen Crash fast das gesamte Familien-Vermögen durch kreditfinanzierte Aktienspekulationen, die allesamt einen Totalausfall erleiden. Wer weiß, ob das dazu beigetragen hat, dass sich Graham als bekannte Value-Legende später eher auf den Kapitalerhalt konzentriert hat.
Im Gegensatz zu seinem späteren Schüler Warren Buffett standen beim jungen Graham zunächst nicht die wirtschaftliche Angelegenheiten im Vordergrund, sondern eine klassische Ausbildung. war Als ausgesprochen fähiger Schüler, der die Bücher nur so verschlang, übersprang er mehrfach Klassenstufen. Seine berechtigten Hoffnungen auf ein Stipendium für das Columbia College wurden allerdings wegen einer Verwechslung innerhalb der Universitätsverwaltung zunichte gemacht – zunächst zumindest. Durch das aus seiner Sicht verlorene Jahr angetrieben, war Graham (damals 17 Jahre alt) motiviert seinen Abschluss in nur drei statt vier Jahren zu absolvieren, als der Verwechslungsfehler im folgenden Jahr korrigiert wurde. Dies konnte er sogar überbieten und schloss bereits nach nur zweieinhalb Jahren als Zweitbester ab – mit einem laufenden Vollzeitjob nebenbei. Graham wurden Angebote von den Fachbereichen Philosophie, Mathematik und Englisch unterbreitet, um bei jenen eine akademische Laufbahn weiterzuverfolgen, doch der Dekan des Colleges empfahl dem damals 20-Jährigen, eine Karriere an der Wall Street zu starten. Daraufhin fing Graham im Jahr 1914 bei der Maklerfirma Newburger, Henderson & Loeb an, ohne je einen Wirtschaftskurs belegt zu haben.
Im Laufe seiner Karriere durchlief Graham diverse Stationen. Sei es als Laufbursche oder in der Rentenabteilung von Newburger, Henderson & Loeb, ihm wurde schnell klar, dass er zwar nicht als ein guter Anleiheverkäufer durchging, aber dafür ein umso besserer „Statistiker“ war, wie Wertpapieranalysten damals bezeichnet wurden. Und so wurde er kurzerhand zur Abteilung der Wertpapieranalysten ernannt, da es zu gegebenem Zeitpunkt noch keine bei Newbuger, Henderson & Loeb gab. Im Jahr 1915 gelang ihm schließlich sein erster Erfolg im Bereich des Value Investings: Laut Grahams Einschätzung wurde die Guggenheim Exploration Company kurz nach ihrer Auflösung viel niedriger bewertet als die einzeln gehandelten Teile des Unternehmens, wodurch es möglich war, einen Arbitragegewinn zu erwirtschaften. Durch seinen Erfolg bestätigt, machte Graham sich auf, um weitere unterbewertete Aktien zu suchen und die Firma nahm den damals 26-Jährigen 1920 als Partner auf. Mit einem geschätzten damaligen Einkommen in Höhe von ca. USD 500k hat er den Wohlstand seiner Familie wieder hergestellt.
Nach einiger Zeit gründete Graham seine erste eigene Vermögensverwaltungsgesellschaft. Im Jahr 1926 wagte er anschließend zusammen mit dem Broker Jerome Newman einen Neuanfang in Form der gemeinsamen Investmentpartnerschaft Graham-Newman Corp. und begann kurz darauf, zwei Jahre später, eine Lehrtätigkeit an der Columbia University, wo er bis 1957, also bis zu seinem Ruhestand, lehrte und große Namen wie Warren Buffett, Walter Schloss und Irving Kahn unterrichtete.
Nachdem der Börsencrash von 1929 von dem vor der Krise durch Graham verwalteten Kapital in Höhe von USD 2,5 Mio. einen Großteil mit in den Untergrund riss, sodass 1932 nur noch rund USD 375k Dollar übrig waren, arbeitete Graham fünf Jahren unentgeltlich daran, das Vermögen seiner Kunden wieder herzustellen. In dieser Zeit verfasste er auch zusammen mit David Dodd sein Werk „Securities Analysis“ und später, im Jahr 1949 das Buch „The Intelligent Investor“. Letzteres war an einem breiteren Publikum orientiert und führte u.a. dazu, dass Warren Buffett bei Graham lernte. Und so hatte der Lehrer seinen Meisterschüler gefunden, der später (1954) sogar als Mitglied in die Graham-Newman Society aufgenommen werden sollte, und tatsächllich war Buffett wohl der einzige Student, der jemals einen Graham-Kurs mit der Note A+ abschloss. Im Jahr 1956/1957 beschloss Graham, sich zur Ruhe zu setzen und hatte zu diesem Zeitpunkt nie wieder Geld verloren – er hatte für seine Kunden eine jährliche Rendite von rund 17 % erzielt. Ab seinem Ruhestand genoss Graham sein Leben in vollen Zügen, wobei das auch im Privatleben schon immer ein wenig turbulent war (er war dreimal verheiratet), bis er 1976 in Frankreich starb.